Spektakulärer Rückrunden-Auftakt in Ufhusen

Erneut verkaufte sich die WAB in der Begegnung gegen den Tv Ufhusen teuer. Spektakuläre Kämpfe verwandelten die volle Sporthalle in Ufhusen zu einem Hexenkessel. Das versöhnliche Endresultat von 21:15 Punkten markiert dennoch die vierte Niederlage in der vierten Runde der diesjährigen Swiss Wrestling Challenge League.

Die Leistungen der zudem noch verletzungsgeschwächten WAB-Auswahl (Ali Nabisoda, Ostap Savka und Yagoub Boulariah fielen kurzfrist aus), waren aller Ehren wert. Zur Halbzeit nach fünf Kämpfen war die Prognose alles andere als vielversprechend. 13:4 Punkte deuteten auf einen Kantersieg der Hausherren hin. Die zweite Hälfte ging jedoch punktemässig mit 11:8 Punkten an die Berner und führten zum verdient knappen Resultat.

 

Holpriger Auftakt trotz aufopferungsvoller Kämpfe

Die genannten Ausfälle zwangen das Berner Trainerteam zu einer Rochade in den unteren Gewichtsklassen. Erneut war es Nadine Pietschmann, die in die Bresche springen musste. Knapp erreichte sie das erforderliche Mindestgewicht von 52kg, um in der Gewichtsklasse bis 57kg gegen Lukas Hofer antreten zu können. Noch dazu im für Frauen ungewohnten griechisch-römischen Stil. Sensationell erreichte sie das anvisierte Ziel, die bei Nichtbesetzung des Gewichts fällige 0:4-Mannschaftswertung abzuwenden und hielt ihrem physisch überlegenen Gegner über die gesamte Kampfdauer stand. Somit fiel die einkalkulierte Einstiegshypothek mit 0:3 Mannschaftspunkten tiefer aus als befürchtet. Eher ausserplanmässig verliefen die nächsten Begegnungen. Fabio Buffolino, der ebenfalls gesundheitlich angeschlagen antrat, zeigte gegen den Amtierenden Greco-Schweizermeister und Vize-Schweizermeister im Freistil Simon Marti starke Ansätze und realisierte sogar die erste Punktewertung für sich. Damit wäre das anvisierte Ziel eines Mannschaftspunkts bereits erfüllt gewesen. Bei einem weiteren Angriffsversuch wurde ihm eine Unachtsamkeit zum Verhängnis, die sein erfahrener Gegner nutzte, um den Kampf per Schultersieg für sich zu entscheiden. Sven Krummenacher, der eigentlich auf 57kg gesetzt ist, trat aufgrund der benannten Rochade im Gewicht bis 61kg gegen Ufhusens Allzweckwaffe Robin Alt an. Der Lokalmatador dominierte den Kampf und liess Krummenacher trotz einiger Angriffsversuche keine Chance zu einer Punktewertung zu kommen. Ein Ähnliches Bild gab Geburtstagskind Carlo Lanfranchi gegen Ufhusens Trainer Michael Bernet im griechisch-römischen Stil bis 97kg Greco ab. Auch er wurde für einen engagierten Kampf nicht mit Punkten belohnt und musste seinerseits besonders im Bodenkampf einige Wertungen gegen sich akzeptieren. Somit stand nach vier Kämpfen noch immer die 0 auf der Anzeigetafel, wo im Plan mindestens eine 3 vorgesehen war. 

Erst im fünften Kampf blitzte Hoffnung für die Berner Equipe auf, da einmal mehr Vladslav Moshkin alle Anwesenden mit seinem grossen Talent und Können begeisterte. Gegen den Nationalkaderathleten Marc Kaufmann, der im vergangenen Jahr schon siegreiche Kämpfe in der Premium League bestritten hat, liess er keine Zweifel aufkommen. Mit 16:0 Punkten machte er kurz nach der Pause alles klar und entschied den Kampf so für sich. 

 

Team Manager Robin Pietschmann hatte in der Halbzeit trotzdem die schwierige Aufgabe, die langen Gesichter seiner Mannschaft wieder mit Zuversicht und Motivation zu versehen beim Blick auf den deutlichen 13:4 Punkterückstand zur Pause. 

Comeback nach der Halbzeit!

Als wäre er persönlich für Aufholjagten zuständig im diesjährigen Team der WAB, zeigte Nick Scherrer erneut einen sensationellen Kampf gegen Remo Kneubühler und sicherte sich mit dem Sieg durch technische Überlegenheit den vierten Sieg beim vierten Einsatz. Seine persönlichen Comeback-Qualitäten stellte Scherrer beim Duell gegen die RRTV Weinfelden unter Beweis, als er einen 11:1 Punkterückstand zur Halbzeit noch in einen Sieg umwandelte. 

 

Fortgesetzt wurde die Rückkehr der WAB aufs Punktetableau von Sami Safari. Er konnte gegen Marco Stöckli brillieren und sicherte sich ebenfalls den Sieg durch technische Überlegenheit ohne eigenen Punktverlust. Drei Kämpfe vor Schluss war somit ein 15:13 nach Mannschaftspunkten ein durchaus spannende Ausgangslage für den restlichen Kampfabend. Mit einkalkulieren mussten die Berner hierbei jedoch eine zu erwartende Niederlage im Gewicht bis 80kg. Lukas Malsch füllte aufopferungsvoll die vom ausgefallenen Ostap Savka gerissene Lücke und zeigte gegen den überlegenen Joel Marti, dass mit ihm in Zukunft zu rechnen sein wird. Die Schulterniederlage war jedoch nicht abzuwenden. 

 

Die Lücke im Gewicht bis 75kg durch den Abwesenden Yagoub Boulariah wurde von Coach Mourad el Bekali geschlossen. Er spielte gegen Kilian Kneubühler all seine Routine aus und brachte sichtlich am körperlichen Limit ein knappes Punkteresultat über die Zeit, was zu nur 1:2 Mannschaftspunkten gegen die Berner führte. Rechnerisch war der Ufhuser Sieg damit besiegelt, da der 13:20-Rückstand nicht mehr aufzuholen war. Noorullah Safari zeigte dennoch einen spektakulären Kampf gegen Nicola Alt. Zunächst errang er sich eine 4:0 Punktführung, die er durch einen Unachtsamkeit und die daraus resultierende Viererwertung gegen ihn wieder abgab. Konzentriert und fokussiert realisierte er im Anschluss jedoch noch einige Wertungen und konnte so den 9:6 Punktesieg ins Ziel bringen. Nach einem eher glücklosen Saisonauftakt für den starken Safari ein verdienter Sieg, der für die WAB-Auswahl zum 21:15 Endstand führte. Ein in Anbetracht des Halbzeitstands knappes Endresultat. 

 

Ausblick auf die nächsten Wochen

In den kommenden beiden Wochen stehen zwei Heimrunden auf dem Programm. Zunächst begrüssen die Berner die RRTV Weinfelden in der Brünnensporthalle im Berner Westen. Am 12. Oktober folgt dann die Begegnung gegen die Ringerriege Brunnen. 

 

Weiterer Saisonausblick

Im Kampf "um den Strich" ist damit schon jetzt sicher, dass die Berner in die Playouts gegen den Drittplatzierten aus der Ostgruppe antreten werden. Selbst wenn in den verbleibenden Duellen zwei Siege gelingen würde, wäre man punktgleich mit dem TV Ufhusen (sofern dieser beide verbleibenden Duelle gewinnt). Der direkte Vergleich fällt zu Gunsten der Ufhusener aus, sodass der 4. Rang schon jetzt besiegelt ist.

 

In der Gruppe B duellieren sich im Moment die RR Tuggen und die RR Hergiswil um den zweiten Rang. Tuggen konnte etwas überraschend mit einem Remis einen Punkt aus dem Sensebezirk entführen. Am nächsten Samstag kommt es zu diesem mit Spannung erwarteten Direktduell. Die RS Sense steht unangefochten auf dem ersten Rang der Gruppe B und geht als klarer Favorit in die Begegnung gegen Aufsteiger und WAB-Nachbar RC Belp.

 

Nach aktuellem Stand wäre die erste Playout-Runde für die WAB somit gegen die RR Tuggen zu bestreiten. Klarer wird die Situation nach dem nächsten Samstag sein. 

Liga-Modus: Nach der Gruppenphase ringen die jeweils Erstplatzierten gegen die jeweils Zweitplatzierten um den Einzug in das grosse Finale. Es finden jeweils Hin- und Rückkämpfe statt, wobei die Punkte beider Begegnungen addiert werden. Gleiches gilt für die Ränge 3 und 4. Der Drittplatzierte trifft auf den Viertplatzierten der anderen Gruppe und umgekehrt. Die Sieger dieser Duelle erreichen den Platzierungskampf um die Ränge 5 und 6. Die Verlierer kämpfen gegen den Abstieg und um die Ränge 7 und 8 in der Schlusstabelle.