Runde 2 in der WINFORCE League: Drei Debuts, zwei Niederlagen, ein Sieg

An diesem Samstag stand die zweite Runde der WINFORCE League 2021 an, die in Meisterschwand von der Ringerstaffel Freiamt ausgetragen wurde. Mit den Mannschaften der Ringerriege Brunnen, der RC Willisau Lions und der Gastgeber, stellten sich der WAB-Equipe in ihrer Premieren Saison gleich drei Hochkaräter gegenüber. Mit voller Mannschaftsstärke traten die Berner den Kontrahenten entgegen und überzeugten mit teils herausragenden Leistungen. 

Auch wenn es in der Endabrechnung nach Mannschaftspunkten nur gegen die Ringerriege Brunnen zu einem Sieg reichte, waren auch die Leistungen gegen die RC Willisau Lions und die RS Freiamt beachtlich, wie ein Blick auf die einzelnen Leistungen zeigt.


Auftakt gegen die Ringerriege Brunnen

In der ersten Begegnung des Tages traf die Berner Auswahl auf die Mannschaft der Ringerriege Brunnen. Mit in der Aufstellung gleich drei Debutanten, die ihren ersten Einsatz für die Wrestling Academy Bern bestritten. Gleich zu Beginn trat Loris Uhde in seinem ersten Einsatz für das Aktivteam auf die Matte. Mit einer konzentrierte und souveränen Leistungen verschaffte er sich eine deutliche 9:0 Punkteführung. Als sich ihm die Chance bot, zögerte er nicht und entschied den Kampf vorzeitig per Schultersieg für sich. Mit diesen 4:0 Mannschaftspunkten erzielte Loris Uhde somit die Maximalpunktzahl bei seinem ersten Einsatz. 

Im nächsten Duell traf der Freistilspezialist und Routinier Gabriele de Simone im griechisch-römischen Stil auf Alexander Büeler. Der Ringer vom Vierwaldstättersee liess dem Berner keine Chance und konnte den Kampf daher schnell mit 15:0 Punkten und damit technischer Überlegenheit entscheiden. Auch Mannschaftsführerin Nadine Pietschmann stellte sich im Gewicht bis 57kg der Herausforderung griechisch-römisch. Gegen den starken Jamshidi Sayed Mahdi lieferte sie sich zwar einen harten Kampf, bei dem sie die Schulterniederlage jedoch nicht verhindern konnte. Das zwischenzeitliche 4:8 Mannschaftsergebnis aus Berner Sicht wurde dann durch Labidi "Rida" Boubakri wieder ausgeglichen, da in seinem Gewicht bis 90kg Brunnen keinen Ringer präsentierte. Beim Stand von 8:8 begann jedoch der beeindruckende Siegeszug der WAB-Equipe. 

Den Anfang machte Robert "Rob" Weber im Gewicht bis 61kg. Auch er in seinem ersten Einsatz für die WAB. Der junge und unerfahrene Cornel Laimbacher liess sein Schicksal über sich ergehen und der Kampf war bereits nach wenigen Sekunden per Schultersieg für Weber entschieden. Ein wahres Punktefeuerwerk feuerte daraufhin jedoch Dominik Rothen ab. Gegen Silvan Zbären im für ihn inzwischen bevorzugten griechisch-römischen Stil war von der ersten Sekunde an sichtbar, dass Rothen diesen Kampf für sich entscheiden wollte. Als sich in der Bodenlage die Chance dazu bot, beendete er den Kampf mit 17:0 Punkten durch Technische Überlegenheit. Weitere 4 Punkte auf dem Mannschaftskonto der WAB. 

Enayat Bayat machte den Sack zu. Gegen den jungen Manuel Suter musste er zwar einen Punktverlust hinnehmen, der bei einem knapperen Resultat sehr schmerzhaft hätte sein können, doch auch er konnte seinen Kampf mit 17:2 und damit technischer Überlegenheit klar gewinnen. Den spektakulären Schlusspunkt setzte Mahdi Abdollahi. Gegen Michi Annen lieferte er sich ein umkämpftes Duell über die volle Distanz. Am Ende stand ein verdienter 12:7 Punktesieg. 

 

Somit war der 23:10 Sieg für die Wrestling Academy Bern besiegelt und der Auftakt in den langen Wettkampftag geglückt. 


Knappe Niederlage gegen die RC Willisau Lions II

Beinahe wäre es gelungen, den Schwung aus dem Auftaktsieg auch in einen Erfolg gegen die traditionell stark einzuschätzenden RC Willisau Lions umzuwandeln. Das Endergebnis von 19:13 Punkten zeigt, dass nur ein Einzelkampf den Ausschlag zwischen Sieg und Niederlage gegeben hat. Nach den ersten vier von acht Kämpfen schien der Fall bereits klar. Loris Uhde konnte gegen den starken Safi Hassan seinen Sieg aus dem ersten Duell gegen Brunnen nicht wiederholen. Gabriele de Simone musste im Greco erneut früh eine Niederlage gegen den starken Marco Riesen hinnehmen. Auch Nadine Pietschmann gelang es trotz einer beeindruckenden Willensleistung in einem hart geführten Duell über die volle Distanz nicht über einen Mannschaftspunkt  und eine Punkteniederlage hinauszukommen. Die Schulterniederlage von Labidi "Rida" Boubakri setzte den Schlusspunkt unter eine missglückte erste Hälfte. 

 

Doch erneut startete mit Robert "Rob" Weber im Gewicht bis 61kg Freistil eine beeindruckende Aufholjagd. Gegen den stark ringenden Alizada Hadi entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, das Weber jedoch beim Stand von 10:10 Punkten erneut per Schultersieg für sich entscheiden konnte. Der erste sichtbare Ergebnisbeitrag zum Mannschaftsresultat, dass somit zwischenzeitlich bei 5:15 aus Sicht der Berner stand. Dank einer weiteren beeindruckenden Leistung von Dominik Rothen und einem Sieg durch technische Überlegenheit gegen Max Heller ohne eigenen Punktverlust (4:0 Mannschaftspunkte) und einem Schultersieg von Enayat Bayat (ebenfalls 4:0 Mannschaftspunkte) gegen Alain Heller, verlagerte sich die Entscheidung in den letzten Kampf der Begegnung. Beim Stand von 13:15 Mannschaftspunkten hätte Ali Sajidi die Chance gehabt mit einem deutlichen Punktesieg das Ruder noch zu Gunsten der Berner herumzureissen. Doch der starke Nick Scherrer hatte aus Willisauer Sicht andere Pläne und setzte diese auch bereits nach kurzer Kampfdauer in Form eines Schultersiegs in die Tat um. 

 

Das knappe 19:13 Mannschaftsergebnis ist für die WAB-Equipe jedoch aller Ehren Wert und zu dem Ansporn und Motivation für die Rückrundenbegegnung, die bereits in der kommenden Woche in Thalheim stattfinden wird. 


Ausdauer war gefordert gegen die Ringerstaffel Freiamt

Bereits am Vormittag machte die Nachricht die Runde, dass der Club Olympique Domdidier nicht zur zweiten Runde ins Freiamt reisen würde. Aufgrund von zahlreichen Verletzungsausfällen war die Mannschaft aus dem Kanton Freiburg, die bereits in der Vorwoche mit dem erlaubten Minimum von 5 Ringern angetreten war, gezwungen für diese und auch schon die kommende Woche in Thalheim Forfait zu geben. Somit entfiel für alle anwesenden Mannschaften, mit Ausnahme der WAB, ein Kampf. Im Falle der Ringerstaffel Freiamt führte dies dazu, dass die Heimmannschaft um Punkt 18.00 Uhr zu ihrem ersten Duell auf die Matte trat, während die Berner Auswahl bereits zwei Mannschaftskämpfe absolviert hatte. Für den späteren Ausgang von 20:13 Punkten zu Gunsten der Gastgeber war dies nicht entscheidend, für die Einordnung der individuellen Leistungen jedoch schon. Nur Robert Weber und Mahdi Abdollahi gelang es, die "weisse Weste" zu behalten und ihre Kämpfe souverän zu gewinnen. Weber sogar erneut und damit ein drittes Mal an diesem Tag per Schultersieg gegen den stark einzuschätzenden Flurin Meier. Auch Mahdi Abdollahi erzielte seinen Sieg gegen Fabian Meier vorzeitig durch technische Überlegenheit. Einen weiteren Mannschaftspunkt steuerte Enayat Bayat bei, der zwar eine 7:2 Punkteniederlage nicht verhindern konnte, jedoch somit einen Zähler auf das Berner Konto brachte. Weitere vier Punkte wurden der WAB gutgeschrieben, da im Gewicht bis 52kg kein Freiämter Ringer antrat. 

 

In der Schlussabrechnung waren die technischen Niederlagen von Gabriele de Simone und Perisa Buchmann sowie die Schulterniederlagen von Labidi "Rida" Boubakri und Dominik Rothen eine zu hohe Hypothek. Besonders im Duell von Dominik Rothen waren gegen den starken und noch frischen Reto Bürgisser die Unterschiede zwischen einem ersten und einem dritten Kampf am gleichen Tag sichtbar.  

 

Unter diesen Umständen ist das erneut knapp Ergebnis von 20:13 Punkten (auch hier hätte ein weiterer Sieg der WAB ausgereicht) ein beachtliches Ergebnis, das zuversichtlich in Richtung Rückrundenbegegnung blicken lässt. 


Die drei Debutanten im Fokus

Besonders hervorzuheben sind die drei Debuteinsätze: Loris Uhde, der aus dem WAB-Nachwuchsteam erstmals die Chance in der Aktivmannschaft erhielt, überzeugte auf ganzer Linie. Mit einem Schultersieg gegen Brunnen und einer umkämpften Niederlage gegen seinen Kontrahenten aus Willisau, kann er stolz auf eine ausgeglichene Ergebnisbilanz blicken.

 

Einen Hattrick par excellence hingegen erzielte Robert "Rob" Weber. Der Neuzugang, der aus früheren Tagen bereits zahlreiche Erfahrungen in der deutschen Bundesliga sammeln konnte, stellte unter Beweis, dass er nichts verlernt hatte. Alle drei seiner Kämpfe konnte er per Schultersieg für sich entscheiden und damit gleich bei seinem Debut 12 Mannschaftspunkte beisteuern. 

 

Zwar nicht mit Siegen belohnt, aber dafür der Hauptprotagonist in einem weiteren wertvollen Stück WAB-Geschichte ist Labidi "Rida" Boubakri. Ohne uncharmant erscheinen zu wollen sei es gestattet zu erwähnen, dass er mit beinahe 61 Jahren noch einmal den Mut und die Courage aufgebracht hat, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Ein grossartiges Signal und ein Vorbild in dessen Windschatten die jungen WAB-Athletinnen und Athleten folgen können.  

 


 Statement Teammanager Robin Pietschmann

 

"Wir treten immer an, um die Kämpfe zu gewinnen. Ein anderes Mindset macht im Sport keinen Sinn. Aber dennoch schätzen wir die Chancen realistisch ein und daher bin ich mit dem heutigen Ausgang sehr zufrieden. Die guten Einzelleistungen und die individuellen Fortschritte sind beeindruckend. Dass wir auch als Mannschaft schon recht nahe an etablierte Traditionsclubs mit hohem Niveau und unglaublichem Erfahrungsvorsprung herankommen, macht Mut und Lust für den weiteren Aufbau dieses Teams. Knappe Niederlagen sind mir in dieser Phase sogar lieber, als knappe Siege, da sie für alle Beteiligten signalisieren: Es fehlt noch etwas; wir müssen weiter arbeiten. Wenn wir uns irgendwann in der Zukunft das Ziel setzen werden, Richtung Aufstieg zu denken, sieht die Erwartungshaltung natürlich anders aus. Aber bis dahin dürfen wir uns die Zeit noch geben Schritt für Schritt an die etablierten Clubs heranzukommen, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen." 


Ausblick

Kommende Woche stehen die Rückrundenkämpfe gegen die Ringerriege Brunnen II und die RC Willisau Lions II an. Die Wettkämpfe finden in Thalheim statt. Bei den Rückrundenkämpfen sind die Gewichtsklassen jeweils mit den entgegengesetzten Stilarten besetzt, sodass die Begegnungen mit Spannung erwartet werden können.